Verhaltenstipps

Hausdurchsuchung – richtig verhalten, Rechte wahren

Eine Hausdurchsuchung ist belastend und überrascht oft ohne Vorwarnung. Wichtig ist, Ruhe zu bewahren, die Rechtslage zu klären und keine unbedachten Aussagen zu machen. Wir sichern Ihre Rechte, koordinieren die Kommunikation und bereiten die nächsten Schritte vor.

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Warum kommt es zur Hausdurchsuchung?

Hausdurchsuchungen erfolgen regelmäßig bei Anfangsverdacht, etwa nach Anzeigen, Auswertungen oder Hinweisen Dritter. Ziel der Ermittler ist das Sichern von Beweisen (Dokumente, Datenträger, Gegenstände). Für Betroffene zählt in diesem Moment vor allem: Identität und Funktion der anwesenden Personen klären, Beschluss vorlegen lassen oder die rechtliche Grundlage erfragen, keine Aussagen zur Sache treffen und uns als Verteidigung informieren.
Mit einem strukturierten Vorgehen verhindern wir Fehler, die sich später kaum korrigieren lassen, und legen die Basis für Einstellungen, Rückgaben und eine belastbare Verteidigungsstrategie.

Erst Rechtsgrundlage klären, dann handeln – wir koordinieren die nächsten Schritte und schützen Ihre Position.

Durchsuchungsbeschluss prüfen – die wichtigsten Punkte

  • Vorzeigen lassen & dokumentieren: Namen/Funktion der Einsatzkräfte, Aktenzeichen, Datum, Uhrzeit.

  • Umfang & Ziel der Suche: Räumlichkeiten, Gegenstände/Dateitypen, Zeitrahmen.

  • Tatvorwurf & Begründung: Wofür wird gesucht und warum gerade hier?

  • Kopie/Foto des Beschlusses: Wenn möglich sichern; alternativ genaue Notizen.

Häufige Fehler vermeiden:

  • Ohne Prüfung „freiwillig“ alles herausgeben

  • Keine Dokumentation (keine Namen/keine Fotos)

  • Diskussionen über den Tatvorwurf – besser schweigen und dokumentieren

Beschluss zeigen lassen, Umfang dokumentieren, keine Sacheinlassung – wir übernehmen die Kommunikation.

Ohne Beschluss: „Gefahr im Verzug“ & Einwilligung

Erscheinen Ermittler ohne richterlichen Beschluss, kann die Maßnahme auf „Gefahr im Verzug“ gestützt werden – oder es wird um Einwilligung gebeten. In beiden Fällen gilt: keine körperliche Gegenwehr, aber klare Zurückhaltung bei Aussagen und „freiwilligen“ Handlungen. Wir klären vor Ort die Rechtsgrundlage, vermerken Widerspruch/Einwände und sorgen dafür, dass später gerichtlich überprüfbar bleibt, was geschehen ist.

Häufige Fehler vermeiden:

  • Mündlich „einwilligen“, ohne Folgen zu kennen

  • „Nur schnell etwas erklären“

  • Passwörter/Entsperrcodes preisgeben (erst rechtlich prüfen)

Ohne Beschluss besonders sorgfältig dokumentieren – wir notieren Einwände und sichern Ihre Rechte.

Rechte & Pflichten vor Ort

  • Schweigen: Keine Aussagepflicht zur Sache.

  • Anwalt kontaktieren: Wir dürfen informiert und einbezogen werden; Kommunikation möglichst über uns.

  • Anwesenheit: Soweit möglich bei den Maßnahmen anwesend sein; Notizen zu Funden/Orten machen.

  • Keine Behinderung: Keine körperliche Gegenwehr; stattdessen rechtlich dokumentieren und später angreifen.

Während einer Hausdurchsuchung ist die Situation oft angespannt. Entscheidend ist, die eigenen Rechte zu kennen und Fehler zu vermeiden: Schweigen schützt, die Anwesenheit erlaubt Dokumentation, und jede Kommunikation sollte über uns laufen. Wer stattdessen versucht, selbst zu diskutieren oder die Durchsuchung zu verhindern, riskiert rechtliche Nachteile. Wir sorgen dafür, dass Sie korrekt reagieren und die Maßnahme nicht unnötig eskaliert.“

Schweigen, dokumentieren, Verteidigung einschalten – wir wahren Ihre Rechte ohne Eskalation.

Digitale Geräte & Unterlagen

Bei Datenträgern (Smartphone, Laptop, Cloud‑Zugänge) drohen umfangreiche Kopien/Auswertungen. Wir raten, keine Passwörter herauszugeben und keine „Schnellfreigaben“ zu erteilen, bevor die rechtliche Lage geprüft wurde. Sensible Unterlagen (z. B. anwaltliche Kommunikation) sind besonders schutzwürdig; hier kommt eine Versiegelung in Betracht. Wir achten darauf, dass Maßnahmen verhältnismäßig bleiben und Datensicherungen korrekt dokumentiert werden.

Häufige Fehler vermeiden:

  • Entsperren „um es schneller zu machen“

  • Private Cloud‑Zugänge preisgeben

  • Keine Differenzierung zwischen sensiblen/geschützten Dokumenten

Erst prüfen, dann freigeben – wir schützen sensible Daten und setzen Grenzen.

Jetzt die Verteidigung sichern

Wir sind kurzfristig erreichbar – persönlich in Nürnberg, telefonisch oder per Video.

Protokoll, Beschlagnahmeliste & Versiegelung

Am Ende sollte eine Liste aller mitgenommenen Gegenstände/Daten vorliegen – idealerweise mit genauer Bezeichnung, Ort des Auffindens und Uhrzeit. Sensible Unterlagen können versiegelt werden; über die Verwertbarkeit wird dann später entschieden. Wir prüfen, ob die Liste vollständig ist, verlangen Quittungen und sorgen für eine saubere Dokumentation – das ist die Grundlage für Rückgabeanträge und weitere Schritte.

Ohne vollständige Liste fehlt die Basis für Rückgaben – wir achten auf lückenlose Dokumentation.

Rechtsbehelfe & Nachbereitung

Nach der Maßnahme prüfen wir Angriffs- und Korrekturpunkte: Rechtmäßigkeit der Durchsuchung, Umfang, Dokumentation, Beschlagnahme & Rückgabe, ggf. Beschwerde und Beweisanträge. Parallel planen wir die weitere Verteidigungsstrategie – von der Stellungnahme bis zur Vorbereitung auf mögliche Hauptverhandlung. Ziel ist, unzulässige Maßnahmen zu korrigieren und die Belastung zu reduzieren.

Wir greifen an, wo es sich lohnt – und strukturieren die nächsten Schritte mit klarem Ziel.

Wie wir konkret helfen

Bei einer Hausdurchsuchung zählt schnelle und klare Verteidigung. Wir sind kurzfristig erreichbar, prüfen die Rechtsgrundlage und übernehmen die Kommunikation mit den Ermittlern. So halten wir den Ablauf unter Kontrolle und schaffen die Basis für Rückgabeanträge oder eine spätere Einstellung.

Akut erreichbar, strukturiert in der Sache – wir halten Ihnen den Rücken frei.

Merkliste – das Wichtigste auf einen Blick

Der Ablauf eines Strafverfahrens ist klar strukturiert – von der Ermittlung bis zur Vollstreckung. In jeder Phase bestehen Möglichkeiten, den Verlauf zu beeinflussen. Unsere Aufgabe ist es, diese Chancen zu erkennen, Risiken zu minimieren und Ihre Rechte konsequent zu schützen.
Je eher wir eingeschaltet werden, desto größer ist der Spielraum für eine erfolgreiche Verteidigung. Warten Sie nicht, bis Fristen ablaufen oder Fakten geschaffen werden – wir stehen Ihnen bundesweit mit Erfahrung und strategischem Vorgehen zur Seite.

Häufige Fragen

Darf die Polizei ohne Beschluss durchsuchen?

Unter engen Voraussetzungen („Gefahr im Verzug“) oder bei Einwilligung. Wir prüfen die Rechtsgrundlage und dokumentieren Einwände.

Geben Sie ohne rechtliche Prüfung keine Zugangsdaten preis. Wir klären das Vorgehen.

Es wird eine Liste geführt (Gegenstände/Daten). Wir achten auf Vollständigkeit und Quittungen.

Wir prüfen Rechtsbehelfe und setzen Anträge auf Rückgabe oder Korrekturen durch.

Nur koordiniert – erst Akteneinsicht, dann Strategie.

„Mit Ruhe, Struktur und konsequenter Verteidigung sichern wir Ihre Rechte – von der ersten Maßnahme bis zur vollständigen Klärung.“